Spät in der Nacht kehrt Rigoletto nach Hause zurück. Der Fluch des Grafen Monterone geht ihm nicht aus dem Sinn; er trifft auf den Meuchelmörder Sparafucile, der ihm vorschlägt, falls nötig, einen seiner Rivalen aus dem Wege zu schaffen. Allein geblieben, denkt der Alte an seine Situation als grausamen und gemeinen Machtdiener, der gezwungen ist, den Herzog vor den ihn hassenden Höflingen zu belustigen. Er ist sich seiner Missgestaltung sowie seiner moralischen Niedrigkeit bewusst. Aber auch er ist zu Liebe fähig und seine einzige Liebe ist seine Tochter, die er nach dem Tode seiner Frau zu Hause verborgen hält. Gilda eilt ihm entgegen, die Beziehung zwischen Vater und Tochter ist eng, aber auf die Bitte des Mädchens, etwas mehr über ihre Familie zu erfahren, bleibt Rigoletto unbeugsam: er verbirgt ihr ihre Identität, verbietet ihr auszugehen und Leute zu treffen. Er vertraut sie der Aufsicht von Giovanna, einer wenig vertrauenswürdigen Gouvernante an, die gegen Bezahlung den Herzog ins Haus lässt. Er ist der Mann, der mit Gilda in der Kirche liebäugelt hatte und jetzt, als armer Student verkleidet, ihr seine Liebe gesteht. Sie erwidert diese mit der arglosen Begeisterung eines jungen Mädchens, das sich ihrer Handlungen nicht bewusst ist. Kaum hat der Herzog das Haus verlassen, tauchen die Höflinge auf, um Gilda zu entführen, die sie für die Geliebte des Hofnarren halten. Nachdem sie ihm die Augen verbunden haben, gewinnen sie dessen Mithilfe, da sie ihm vormachen, sie wollen die Gemahlin des Grafen Ceprano entführen, die im Palast gegenüber wohnt. Als der Alte bemerkt, dass man sich über ihn lustig gemacht hat, ist es zu spät. Die Bangigkeit vor dem Fluch äussert sich in einem verzweifelten, qualvollen Schrei.